Der US-Hersteller Palm hatte in den 1990er-Jahren große Erfolge mit einer Reihe von PDAs , also tragbaren Computern zur Kalender- , Adress- und Aufgabenverwaltung . Mit dem Aufkommen des iPhones und der ersten Android-Smartphones wurden PDAs gewissermaßen über Nacht obsolet . Nach einigen Versuchen , die hauseigene Palm-OS-Software aufs Smartphone zu portieren oder diese mit Microsofts Windows Mobile auszustatten , veröffentlichte Palm im Jahr 2009 mit dem Palm Pre ein Smartphone mit einem komplett runderneuerten Betriebssystem namens webOS .
Das Pre kombinierte einen kapazitiven Touchscreen mit einer per Schiebemechanismus ausfahrbaren Tastatur und sollte die Vorteile der PDAs mit denen moderner Smartphones verbinden . Technisch hinkte das Palm Pre damals aber bereits der Apple- und großen Teilen der Android-Konkurrenz hinterher , zudem waren vor allem die ersten Revisionen des Smartphones von qualitativen Fehlern geplagt . Auch softwareseitig verrannte sich Palm , etwa durch fehlende Unterstützung für PDF-Dokumente und der unsauberen Abwärtskompatiblität von webOS zum Vorgängersystem Palm OS . Rückblickend ist es dennoch eben dieses webOS , das dem Palm Pre eine kleine , aber treue Fangemeinde bescherte .
Die namensgebende Nähe zu offenen Webstandards machte die Programmierung für webOS attraktiv , die Navigation durch das System über Wischgesten wurde Jahre später auch bei iOS und Android zum Standard . Palm selbst konnte mit dem Pre und seinen diversen Nachfolgern nicht an frühere PDA-Erfolge anknüpfen und wurde kurze Zeit später durch HP geschluckt , die ihrerseits 2011 die Entwicklung neuer webOS-Smartphones für beendet erklärten . Das Palm-Pre-Bebtriebssystem wurde Jahre später aber dennoch zum Millionenerfolg : 2013 übernahm der koreanische Großkonzern LG Electronics das System und verfrachtete es in einer angepassten Form auf seine Smart-TVs . Bis heute werden unter anderem die beliebten LG- OLED-TVs via webOS gesteuert , wobei vor allem das App-Multitasking an die Bedienung des Palm Pre erinnert .