SmartWeekly 06.03.2020 | Page 11

Aktuell 11 FRAGE DER WOCHE Brauche ich wirklich einen 144-Hz-TV? Hakan Yalcin, Bochum, Text: Boris Hofferbert Man hört immer wieder, dass das menschliche Auge nicht mehr als 60 Bilder pro Sekunde ver- arbeiten kann. In Wirklichkeit sind unser Gehirn und unser Sehappa- rat aber keine quartzgetaktete Ma- schine, sondern ein vielseitiges, or- ganisches Duo. Wir bemerken den Sprung von 25 auf 30 bis 50 und dann wieder auf Ein Bildschirm, 60 Hz: Auch wenn 144 der mit 144 Hz Hz-Content keinen ganz aktualisiert wird, so deutlichen Unterschied bietet jedem Frame machen mag, bedeutet das nicht, dass höhere mehr Spielraum Bildwiederholraten keine und präsentiert Bedeutung haben. ein klareres Bild. Ein 144Hz-Bildschirm kann sein Bild (theore- tisch) 144 Mal pro Sekunde aktuali- sieren; ein 60Hz-Bildschirm schafft nur 60. Wenn der Übergang zwi- schen diesen 60 Aktualisierungen ein wenig unsauber ist, beeinträch- tigt das die Schärfe des Bildes. Ein Bildschirm, der mit 144 Hz aktuali- siert wird, bietet jedem Frame mehr Spielraum und präsentiert ein klare- res Bild – selbst wenn er von einer Quelle gespeist wird, die mit gerin- gerer Geschwindigkeit läuft. Dennoch spielen 144 Hertz-Dis- plays ihre Stärken in der Praxis eher beim Gaming (vor allem am PC) als beim allgemeinen Medienkon- sum aus. Wer hauptsächlich klassi- sches TV schaut, ist mit einem viel- fachen der typischen 50-Hertz-Bilds besser aufgehoben, also mit einem 100-Hz-Fernseher. Die Bildübergän- ge werden dadurch flüssiger, was in geringerem Bildruckeln und einem besseren Seherlebnis resultiert. Hol- lywood-Filmproduktionen arbeiten hingegen fast immer im 24p-For- mat, also 24 Bilder pro Sekunde. Wenn die Quelle (etwa Netflix auf einem Apple TV) dieses ausgeben kann, sind Fernseher mit 120 oder eben 144 Hertz gegenüber 50- oder 100-Hertz-Modellen leicht im Vorteil. Du willst nicht unsmart sterben? Dann schicke deine Frage schnell an smartefragen@smart-weekly.de