SmartWeekly 14.05.2021 | Page 7

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Quelle : WetterOnline Daten : 2013 – 2020

Aktuell 07

SERIE : SAUBERE LUFT

So wird deine Luft Pollen- und Virenfrei

Wir verraten , wie du Viren , Pollen , Feinstaub und Gerüche ganz einfach filterst .

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Serie : Luftreiniger , Klimageräte & mehr

Saubere Luft

17 / 2021

Starke Luftreiniger

19 / 2021

Smarte Kombis

21 / 2021

Smarte Spezialisten 23 / 2021

Luftsensoren

25 / 2021

Endlich durchatmen 27 / 2021

Fast alle Luftreiniger arbeiten nach demselben Prinzip : Ein Ventilator saugt Luft aus dem Raum an und befördert sie durch verschiedene Reinigungsstufen zur Ausblasöffnung . Um möglichst viele Schadstoffe zu neutralisieren , kombinieren die Hersteller dabei mehrere Filtertypen . Aktivkohle bekämpft zum Beispiel unangenehme Gerüche , spezielle HEPA- Filter rücken Feinstaub , Viren und Bakterien zu Leibe .

Verschiedene Filterklassen

Die Bezeichnung HEPA ( High Efficiency Particulate Air Filter ) ist nicht geschützt und darum weitverbreitet . Viele Staubsaugerhersteller sprechen pauschal von HEPA , wenn sie den Filter am Luftauslass ihrer Geräte meinen . Technisch gesehen gibt es jedoch Schwebstofffilter mit unterschiedlich hoher Wirksamkeit . Eine EU-Norm teilt sie in Filterklassen ein . Für den Haushalt sind vor allem die Klassen E10 bis H14 relevant .

Filtergruppe

Filterklasse

Wirksamkeit

EPA

E10

≥ 85 %

EPA

E11

≥ 95 %

EPA

E12

≥ 99,5 %

HEPA

E13

≥ 99,95 %

HEPA

E14

≥ 99,995 %

Je höher die Zahl , desto besser gelingt es dem Filter , Partikel aus dem Luftstrom abzuscheiden . Nach EU- Norm gehören nur die Klassen H13 und H14 zur Kategorie HEPA , sind also hocheffizient ( High Efficiency ) – und vor allem in der Corona-Pandemie von besonderer Bedeutung , da ab E14 auch Coronaviren erfasst werden können . Sie entfernen beinahe 100 Prozent der Schwebstoffe und kommen auch in OP-Sälen oder Arztpraxen zum Einsatz . Allerdings lassen sie vergleichsweise wenig Luft durch und verlangen entsprechend starke Gebläse . Das wirkt sich auf den Energieverbrauch und die Geräuschentwicklung aus .

� Die eingesaugte Luft passiert diverse Filter und strömt dann gereinigt zurück in den Raum .

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� Filter müssen regelmäßig gewechselt werden . Die entsprechenden Folgekosten solltest du im Blick behalten .

Wer unter Allergien leidet , sollte auf die Filterwirkung achten . Sie wird vom Hersteller in Prozent angegeben . Orientierung bietet auch das Siegel der Europäischen Stiftung für Allergieforschung ECARF . Es zeichnet Geräte aus , die mindestens 95 Prozent der Pollen , Schimmelpilzsporen und Bakterien aus der Luft holen können .

Was hilft gegen Viren ?

Viren kommen in der Raumluft vor allem als Aerosolpartikel vor , das heißt : gebunden in kleinen Tröpfchen , die beim Sprechen , Niesen oder Husten entstehen . Weil diese Tröpfchen größer sind als das Virus selbst , lassen sie sich gut mit HEPA-Filtern auffangen . Um die Viruslast im Raum niedrig zu halten , muss das Gebläse die Luft aber mehrmals pro Stunde umwälzen können . Experten empfehlen mindestens drei , besser sechs bis acht komplette Luftwechsel . Der Reiniger darf für diesen Zweck also nicht zu klein dimensioniert sein .

Die meisten Hersteller geben in ihren technischen Daten an , wie viele Kubikmeter das Gerät in einer Stunde schafft ( m3 / h ). Leider sind

Praxis-Tipp

Die meisten Filter im Luftreiniger sind Verbrauchsmaterialien . Sie verlieren im Lauf der Zeit an Wirksamkeit und müssen ersetzt werden . Das ist je nach Modell bereits nach einigen Monaten der Fall . Es empfiehlt sich daher , beim Preisvergleich zwischen den Geräten auch die späteren Kosten für Ersatzfilter mit einzukalkulieren . die Angaben nur bedingt vergleichbar . Am ehesten eignet sich dafür der sogenannte CADR-Wert ( Clean Air Delivery Rate ). Er wird nach einem standardisierten Verfahren ermittelt und sollte etwa das Drei- bis Sechsfache des Raumvolumens betragen . Zusätzliche Funktionen wie UV-Licht oder Plasmatechnik können helfen , die Keimzahl weiter zu senken . Mobile Geräte für den Hausgebrauch ersetzen zwar nicht das Lüften oder Abstands- und Hygieneregeln ( AHA ). Sie unterstützen aber diese Maßnahmen .

Lautstärke des Lüfters

Es gibt noch einen weiteren Grund , warum leistungsstarke Modelle eine gute Wahl sein können : Ihr Gebläse muss im Normalbetrieb meist nicht so schnell drehen wie in kleinen Geräten , die auf Hochtouren laufen . Damit produziert es weniger Geräusche . Ein Vorteil , der sich im Schlafzimmer positiv bemerkbar macht .

So funktioniert ein Luftreiniger

Mechanische Vorfilter : Den ersten Filter im

Luftreiniger bildet meist ein Vlies oder feinmaschiges Gitter . Es arbeitet ähnlich wie ein Sieb und fischt grobe Verunreinigungen aus dem Luftstrom heraus – damit nachfolgende Stufen wie der HEPA-Filter nicht so schnell zusetzen . Häufig muss der Vorfilter nicht gewechselt werden . Er lässt sich stattdessen ganz einfach absaugen oder auswaschen .

Aktivkohlefilter : Wie im Dunstabzug über dem

Herd bekämpft Aktivkohle auch im Luftreiniger jede Art von Geruch . Zusätzlich absorbiert sie mit ihrer feinporigen Struktur die flüchtigen Schadstoffe wie Formaldehyd oder VOCs und Gase .

Luftwäscher : Wie der Name schon sagt , lassen sich Schwebeteilchen aus der Luft „ herauswaschen “. Der Luftstrom wird dazu über eine nasse Fläche geführt , Wasser bindet die Schadstoffe . Allerdings funktioniert der Trick nur bei größeren Partikeln wie Hausstaub oder Pollen . Für echten Feinstaub und Viren sind zusätzliche Filterstufen im Gerät nötig .

Schwebstofffilter ( HEPA ): Die Feinarbeit übernimmt ein Schwebstofffilter . Mit ineinander verfilzten Glasfasern fängt er mikroskopisch kleine Partikel wie etwa Viren auf . Der Wirkungsgrad liegt je nach Filterklasse ( s . Tabelle oben ) bei nahezu 100 Prozent .

Ionen- / Plasma-Prinzip : Manche Hersteller nutzen eigene Verfahren , um Moleküle in der Luft elektrisch aufzuladen . Sie ionisieren die Luft oder arbeiten mit sogenannten Plasma-Generatoren , um Schadstoffe abzuscheiden und aufzulösen . Wichtig : Es sollte dabei kein Ozon entstehen , weil diese aggressive Form des Luftsauerstoffs die Atemwege angreift .

Thermo-Prinzip : Hitze desinfiziert . Diese Tatsache machen sich Reiniger mit einem thermischen Kern zunutze . Sie erhitzen die Luft kurzzeitig auf 200 Grad und verbrennen dabei Krankheitserreger , ohne die Umgebung aufzuheizen . Auf anorganische Substanzen , etwa im Staub , hat diese Behandlung keine so große Wirkung – sie sterilisiert eher als zu filtern .

UVC-Licht : Kurzwelliges , ultraviolettes Licht

( UVC ) zerstört das Erbgut von Viren , Bakterien und Pilzsporen . Deshalb wird es schon lange zur Entkeimung eingesetzt . Auch viele Luftreiniger arbeiten damit : Eine UVC-Lampe im Gehäuse desinfiziert den HEPA- Filter oder bestrahlt direkt die angesaugte Luft , um Krankheitserreger zu neutralisieren .

Der Pollenflug im Jahresüberblick

Pollenflug möglich : stark mäßig schwach

Dez . Jan . Feb . März April Mai Juni Juli Aug . Sept . Okt .

Erle Hasel Esche Pappel Weide Ulme Birke Buche Eiche Ampfer Roggen Gräser Wegerich Beifuß Ambrosia

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Quelle : WetterOnline Daten : 2013 – 2020