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TECHNIK VON GESTERN
Apple Newton
1993:
Der Urahn
des iPads
Foto: Wikipedia / Ralf Pfeifer
Seit 2015 bietet Apple mit dem Pencil einen
modernen Eingabestift für die hauseigenen
Tablets. Doch schon viele Jahre
vor dem iPad hat man sich in Cupertino
an einem Stylus-Gerät versucht: Der 1993
erschienene Apple Newton war ebenso
visionär wie überambitioniert – und einer
der letzten großen Flops von Apple. Der
Personal Digital Assistant (PDA) speicherte
Adressen, Notizen und Termine,
die über den Stylus handschriftlich eingetragen
wurden. Blöderweise hat eben diese
Schrifterkennung in der Praxis fast nie
funktioniert, was dem Newton sogar einen
Seitenhieb in den Simpsons bescherte
(hier wurde aus „beat up Martin“ der
Text „eat up Martha“). Auch die Laufzeit
des klobigen iPad-Urahnen war selbst für
damalige Verhältnisse unterirdisch.
Angesichts des Preises von
700 US-Dollar (inflationsbereinigt wären
das über 1.000 Euro) wundert es wenig,
dass der Newton zum Ladenhüter wurde
und Apple wenige Jahre später am Rande
des Konkurses stand. Dann übernahm
ein gewisser Steve Jobs das Ruder des
heutigen Tech-Giganten und stampfte
den Newton komplett ein – Jobs galt als
großer Feind der Stylus-Bedienung.