Test
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VERGLEICHSTEST
Kabelloser
High-End-Klang
Die Lautsprecher in unserem Testfeld sind
nicht billig, aber ihr Geld definitiv wert.
Welche sind also die richtigen für dich?
Von Detlef Meyer
Technische
Daten
Konnektivität:
WLAN, Ethernet,
Bluetooth einschl.
aptX HD, HDMI
Klangauflösung:
Bis 24-bit, 192 kHz
Leistung: 200W
Abmessungen:
250 x 296 x 206 mm
Linn series 3 (301)
Hoher Anspruch: Dieser New-
Age-Hi-Fi-Klassiker will der
Beste seiner Klasse sein
Linn hat schon einige Erfahrung mit
Digital-Audio und Streaming, aber
die Series 3 repräsentiert einen neu-
en Ansatz: Die Lautsprecher werden
online verkauft und lassen sich auch
von Laien einrichten, also zum Bei-
spiel von dir oder von uns. Die ab-
gesägte Tropfenform erinnert zwar
eher an einen High-End-Luftreiniger,
aber die Linn Series 3 klingen in der
Tat nach High-End-Hi-Fi-Lautspre-
chern. Die Einrichtung ist über die
Kazoo-App angenehm einfach, an-
schließend kannst du Tidal, Qobuz,
TuneIn und Musik aus dem Heim-
netzwerk streamen. Apple AirPlay
wird ebenfalls unterstützt, im Test
mit unserem iPhone ist die Funktion
jedoch häufig ausgefallen.
Zum Glück lässt sich die Musik
von deinem Handy und von nicht
unterstützten Streaming-Diens-
te – also von fast allen – auch via
Bluetooth übertragen. Eigentlich
ist es unzumutbar, für einen Laut-
sprecher deutlich über 3.000 Euro
auszugeben und dann auf Bluetoo-
th angewiesen zu sein. Die Series 3
unterstützen das hochauflösende
aptX-HD-Bluetooth-Format für ein
perfektes Klangergebnis. Und für
deinen Fernseher gibt es auch einen
HDMI-ARC-Eingang.
Gewicht: 6.9 kg
Preis: 3.370 Euro
Weitere Infos
Zur Verfügung
stehen WLAN,
Bluetooth, HDMI,
Ethernet und Linns
„EXAKT Link. Über
Letzteres wird bei
Bedarf eine zweite
Series-3-Box
angeschlossen.
Technische
Daten
Konnektivität:
WLAN, Ethernet,
Bluetooth, HDMI,
analog audio, digi-
tal audio (optisch),
USB audio
Klangauflösung:
Bis 24-bit, 384 kHz
Leistung: 450W
Naim Mu-so 2nd gen
Der aktuelle Spitzenreiter ist ein
weiterer audiophiler Klassiker
mit erstklassigem Klang.
Obwohl der Mu-so 2 in einem fast
schon traditionellen Design daher-
kommt, ist er nichtsdestotrotz auf-
fällig: Der riesige haptische Lautstär-
keregler, die großen Kühlrippen auf
der Rückseite und die schiere Größe
machen ihn sofort zu einer Stil-Ikone.
Naim hat bei der zweiten Generation
des Mu-so alles verfeinert und über-
all nachgebessert. Das Ergebnis
sind ein brillanter Klang und stabi-
les Audiostreaming über WLAN oder
Ethernet. Dazu kommt eine große
Auswahl an weiteren Anschluss-
möglichkeiten: Bluetooth, analoge
und digitale Eingänge, ein USB-
Audioanschluss, der zur Not auch
dein Telefon auflädt, und HDMI Arc.
Der HDMI-Anschluss ist nur folge-
richtig gedacht, weil der Mu-so 2
einer Soundbar ähnelt und oft genug
einen Platz beim Fernseher findet.
Die Naim-Software ist besser als
die von Linn, vor allem beim Einsatz
von Tidal. Die Funktions-Implemen-
tierung ist bei diesem Streaming-
dienst im Vergleich zu den anderen
Testkandidaten deutlich besser ge-
lungen. Aber es geht auch ohne ei-
gene App: Apple AirPlay 2, Google
Chromecast oder Spotify Connect
werden ebenfalls unterstützt.
Abmessungen:
122 x 628 x 264 mm
Gewicht: 11.2 kg
Preis: 1.500 Euro
Weitere Infos
Der enorme
Lautstärkeregler
besitzt verborgene
Touch-Funktionen,
die erst bei einer
Annäherung wie
von Zauberhand
sichtbar werden.
Technische
Daten
Konnektivität:
WLAN, Ethernet,
Bluetooth, analog
audio
Klangauflösung:
Bis 24-bit, 192 kHz
Leistung: 600W
Abmessungen:
219 x 157 x 168 mm
Devialet Phantom Reactor 900
Oh là là! Dieser Lautsprecher aus
Frankreich klingt überirdisch gut
– und sieht genauso gut aus.
Wenn der Linn wie ein exotischer
Luftreiniger und der Mu-so 2 wie
eine Soundbar auf Steroiden aus-
sehen, lässt sich der Phase Reactor
900 fast nicht ohne Bezug auf Sci-Fi-
Filme beschreiben. Er erinnert an
einen Gegenstand aus David Lynchs
Wüstenplanet oder an die Drohnen
im Tom-Cruise-Film Oblivion. Falls
du Oblivion nicht gesehen hast:
Glaub es uns einfach! Die beiden
Platten an den Seiten des Reactor
900 sind in Wirklichkeit Tieftöner, die
ziemlich heftig wummern und pul-
sieren, wenn Devialets Lautsprecher
im Einsatz ist. Der Hochtöner befin-
det sich dagegen auf der Vordersei-
te des Geräts unter dem Ziergitter.
Diese Anordnung, gepaart mit 900
Watt Verstärkerleistung, hat zur Fol-
ge, dass der Phantom für seine Grö-
ße eine erstaunliches Klangvolumen
erzeugt. Vor diesem Hintergrund
ist die räumliche Wirkung der Mu-
sik ebenso überraschend. Und das
gilt fast unabhängig davon, wo im
Raum man sich gerade aufhält.
Gewicht: 4.3 kg
1.290 Euro
Weitere Infos
Neben digitalen
Features bietet
der Phantom
auch klassische
Fähigkeiten. Zum
Beispiel einen
Anschluss für
Klinkenstecker.
TESTSIEGER
12/2020
Naim
Mu-so 2
Großartiger Klang aus zahlreichen Quellen und
hervorragende Leistung bei komprimierten, ver
lustfreien oder hochauflösenden Audiodateien.
Dank Chromecast, Spotify Connect, AirPlay 2
sowie der Naim-eigenen App ist die Bedienung
sehr einfach. Der HDMI-Eingang ist praktisch,
wenn du am Fernseher keine Soundbar hast.
Kabellose Lautsprecher sind vom Hi-Fi-Markt heu-
te nicht mehr wegzudenken. Waren anfangs eher
preiswerte Boxen in einem Preisbereich zwischen 50
und 500 Euro zu haben, etablieren sich zunehmend
auch High-End-Lautsprecher. Sie stammen zum Teil von
etablierten Hi-Fi-Marken, aber auch von neuen Herstel-
lern, die ihr technisches Können mit althergebrachten
Audio-Tugenden verknüpfen. So ist zum Beispiel der bri-
tische Hi-Fi-Hersteller Naim ein typischer Vertreter die-
ser neuen Spezies. Deren kabelloser „Mu-so“-Lautspre-
cher war der erste am Markt, der mehr als 1.000 Euro
kostete und gut bei den Kunden angekommen ist. An
seinen Leistungen mussten sich kabellose Lautsprecher
in Bezug auf Klangqualität und Design fortan messen
lassen. Und er sieht auch heute noch so atemberaubend
aus wie in seinem Erscheinungsjahr 2014.
In diesem Vergleichstest schauen und hören wir uns
den Nachfolger dieses Lautsprechers an – logischerwei-
se heißt er „Mu-so 2“. Er tritt gegen den neuen Lautspre-
cher einer anderen britischen Nobelmarke an, die Series
3 des schottischen Herstellers Linn. Als Drittes ist der
„Phantom Reactor“ von Frankreichs Hi-Fi-Innovator Devi-
alet angetreten. Keiner der Testkandidaten sieht wie ein
herkömmlicher Lautsprecher aus. Aber sie sind alle an-
getreten, dir für höchsten Streaming-Audiogenuss das
Konto zu erleichtern.