1985 sorgte Jack Tramiel , seines Zeichens einer der Erfinder des legendären Commodore C64 und eine schillernde Figur der IT-Historie , für einen Paukenschlag in der Computerwelt : Nach der Trennung im Streit von Commodore initiierte er beim Commodore-Konkurrenten Atari die Veröffentlichung des Atari ST . Der 16-Bit-Computer sorgte mit seinem Motorola-68000-Prozessor , der integrierten grafischen Benutzeroberfläche TOS und seinem für damalige Verhältnisse gestochen scharfen Schwarzweiß-Monitor für Aufsehen . Das lag vor allem am Preis , gab es ein Komplettpaket mit Monitor , Maus und Diskettenlaufwerk doch schon für rund 3.000 DM zu kaufen - vergleichbare Lösungen von Apple oder IBM kosteten deutlich mehr . Dank moderner Software wie der Textverarbeitung Papyrus , der DTP-Lösung Calamus oder dem CAD- Tool Campus CAD konnte sich der Atari ST in Europa vor allem als Arbeitstier etablieren , zudem punktete er bei Musikern dank des integrierten MIDI-Interfaces .
Auch Spieler fanden ihre Freude am ST , brauchten dafür aber einen separaten Farbmonitor . Titel wie Dungeon Master , Starglider oder der Flight Simulator II gelten als Meilensteine der Spielegeschichte . Zwar hinkte der Atari-Computer in seinen diversen Modelliterationen praktisch immer seinem kurze Zeit später erschienenen Rivalen , dem Commodore Amiga , hinterher , dennoch konnte sich der ST über die Jahre eine treue Fanbasis aufbauen . Mit dem Amiga teilt er sich allerdings das Schicksal , ab den 1990er-Jahren von der Konkurrenz aus dem PC-Lager abgehängt zu werden . 1994 stellte Atari die Produktion seiner Computer endgültig ein .